Rote Laterne abgegeben.

HV Calau - SSV Rot-Weiß Friedland 33:27 (16:16)

Am Wochenende empfing der HV Calau den SSV Rot-Weiß Friedland zum lang erwarteten, direkten Duell der beiden Tabellenschlusslichter. Die Gäste hatten vor dem Spiel zwei Punkten mehr auf dem Konto als der HVC. Diesen Rückstand wollten die Gastgeber allerdings unbedingt egalisieren.

Es war beiden Mannschaften von Beginn an anzumerken, dass heute viel auf dem Spiel stand. Trotz dem eigenen hohen Erwartungsdruck, gelang den Calauern aber der deutlich bessere Start. Nach etwas mehr als 10 Minuten, führten die Gastgeber mit 8:3. Bis dahin zeigten sie ein durchaus gefälliges, vielseitiges Angriffsspiel, was dazu führte, dass sich zu diesem Zeitpunkt bereits fünf Calauer Spieler in die Torschützenliste eingetragen hatten. Doch dann zeigte sich, warum der HVC in der Tabelle so weit unten steht. Statt auf die eigene Stärke zu vertrauen, ließ die Mannschaft sich durch einige, zugegeben äußerst merkwürdige, Schiedsrichterentscheidungen aus dem Rhythmus bringen. Immer häufigere Diskussionen mit und Aufregung über die Unparteiischen sorgten für den zunehmenden Verlust von Fokussierung und Konzentration. Die Gäste aus Friedland nutzten das konsequent aus. Calauer Ballverluste und Paraden, des in dieser Phase sehr starken Torwarts, wurden direkt zu Gegenstößen genutzt. Nach 17 Minuten war beim Stand von 9:9 wieder alles ausgeglichen. Beim Zwischenstand von 14:16 musste der HVC dann eine Auszeit nehmen, um die eigenen, inzwischen kochenden Gemüter wieder zu beruhigen. Dies funktionierte und bis zum Pausenpfiff konnte zum 16:16 ausgeglichen werden. Die Pause tat den Gastgebern gut. Es kam wieder etwas mehr Struktur ins Spiel, aber die Gäste ließen sich dieses Mal nicht so leicht abhängen. Spätestens jetzt war es ein aufregender Abstiegskampf. Nach 44 Minuten stand es in einer komplett offenen Partie 22:22. Dann legte der HVC zu. Die Unterstützung durch die Zuschauer wurde von Minute zu Minute lauter und setzte Kräfte frei. Immer häufiger gelangen jetzt emotional gefeierte Balleroberungen, Paraden und Torerfolge. Über die Spielstände von 24:22 und 26:23 erspielten die Calauer nach 50 Minuten eine 28:24 Führung. Calau war jetzt die stärkere Mannschaft und hatte sogar wieder das Ziel vor Augen, den direkten Vergleich gegen Friedland zu holen. Dazu war genau dieser Vorsprung nötig und Calau nutzte diese Möglichkeit. Sechs Minuten vor Schluss führten die Gastgeber mit 30:24 und verteidigten diesen Abstand, in der mittlerweile absolut euphorischen Halle, bis zum Schlusspfiff.

Ein Spiel das nicht nur der Tabellensituation, sondern vor allem auch der Moral der Calauer Männermannschaft unheimlich guttat. Dieses Spiel sollte und musste gewonnen werden. Obwohl die frühe hohe Führung unnötig abgegeben wurde, zeigten die Spieler eine starke Moral und ein bedingungsloses Mit- und Füreinander. Es ist vor diesem Publikum sicherlich auch den Spielern noch einmal deutlich geworden, warum von jedem Einzelnen so viel Zeit und Energie in dieses Hobby investiert wird. Es hat einfach Spaß gemacht. Durch den Sieg ist der HVC jetzt punktgleich mit den Friedländern, hat den direkten Vergleich für sich entschieden und somit momentan den letzten Tabellenplatz verlassen. Am nächsten Wochenende geht es nach Lübben zum HC Spreewald II, ehe am 28.04. der Tabellenführer aus Trebbin zum letzten Heimspiel der Saison den Calauern einen Besuch abstattet.


Der HV Calau spielte mit:
im Tor:  Michael Otto, Jonas Jauer
im Feld:  Martin Sündermann (3), Ralf Rexhäuser (2), Björn Marcinkowski (1), Andre Warchold (1), Lukas Konzack (1),
   Andre Lohmeier, Christopher Faatz (9), Vincent Jauer (6), Florian Gittig,
   Mathias Keßler, Nico Lehmann (10)
Zeitstrafen:  HVC 5x 2min (Rexhäuser 21., 55./ Lehmann 23./ Faatz 46./ V. Jauer 52.)
SSV 6x 2min
Siebenmeter:  HVC 2/4 - SSV 0/0
Trainer:  Michael Lüer, Kay Faatz


Autor:  Martin Sündermann