Den Umständen entsprechend.

TSG Lübbenau II - HV Calau 34:20 (17:14)

Die jährliche Reise zur Zweiten der TSG Lübbenau tritt der HV Calau nie mit Vorfreude an. Dieses Jahr waren die Erwartungen allerdings besonders gedämpft. Neben den vielen langfristigen Ausfällen, fehlte in diesem Spiel auch noch der erfolgreichste Torjäger der Liga, Nico Lehmann. Wenn das allerdings noch nicht einmal das größte Problem ist, ist eigentlich schon alles gesagt. Dem HV Calau fehlte ein Torhüter, so dass Trainer Michael Lüer nach jahrelanger Abstinenz zu einem Comeback im Kasten gezwungen war. Der restliche zusammengewürfelte Haufen ging mit gemischten Gefühlen ins das Duell gegen einen Gegner, der mit ehemaligen Oberligaspielern gespickt war. Das einzige vor dem Spiel formulierte Ziel war eigentlich unter 50 Gegentoren zu bleiben.

Schon die ersten Minuten zeigten, dass diese Vorgabe heute nicht in Gefahr geraten sollte. Die Calauer Abwehr kämpfte aufopferungsvoll. Natürlich fand die spielstarke TSG ihre Lücken, aber scheiterte immer wieder am Rückkehrer im Calauer Kasten. Michael Lüer wurde zum auffälligsten Spieler der ersten Hälfte und hielt die Begegnung über den gesamten ersten Abschnitt offen. Die einzige Frage die sich stellte war: Comeback oder neues Abschiedsspiel? Im Angriff zeigte sich der HVC über weite Strecken ungewohnt abschlussstark und konzentriert. Überraschende Würfe von Lukas Konzack, Durchbrüche von Ralf Rexhäuser und Distanzwürfe von Vincent Jauer machten den Gastgebern zu schaffen. Der HVC führte in der 22. Minute mit 11:10. Nach dem Ausgleich zum 14:14 in der 27. Minute durch Thomas Wendt, gelang dem HV Calau dann allerdings kein Treffer mehr. Sekunden vor der Halbzeit konnte Lübbenau die bis dato höchste Führung von 17:14 erzielen. Trotzdem herrschte in der Gästekabine gute Laune. Alle Erwartungen wurden bereits übertroffen. Auch nach dem Wechsel blieb es zunächst spannend. Vincent Jauer verkürzte in Minute 35 auf 16:18, musste aber leider direkt danach verletzt ausgewechselt werden. Diesen Ausfall konnte der HVC dann nicht mehr schultern. Zwar gelang noch der 17. Treffer, aber dann dauerte es ganze neun Minuten bis zum nächsten Erfolgserlebnis für die Gäste. In dieser Phase verwarf Calau unter anderem drei Siebenmeter. Insgesamt wurden in den letzten 23 Minuten nur 3 Treffer erzielt. Die TSG konnte sich endlich absetzen und am Ende ungefährdet mit 34:20 gegen die dezimierten Gäste gewinnen.

Trotz der deutlichen Niederlage war die Stimmung beim HVC gut. Die Calauer Spieler hatten Spaß an diesem Spiel. Unter diesen Voraussetzungen war es eine wirklich gute Leistung. Über mehr als dreißig Minuten wurde gut mitgehalten und der klare Favorit aus Lübbenau hör- und sichtbar geärgert. Wer weiß wie es ohne die Verletzung von Vincent Jauer weitergegangen wäre. Nächste Woche geht es zum Tabellenzweiten nach Trebbin. Sicherlich ist der HVC dort in einer noch größeren Außenseiterrolle.


Der HV Calau spielte mit:
im Tor:  Michael Lüer
im Feld:  Martin Sündermann (2), Ralf Rexhäuser (5), Björn Marcinkowski, Thomas Wendt (1), Lukas Konzack (5),
   Vincent Jauer (5), Florian Gittig, Danilo Schramm (1), Pascal Severin (1)
Zeitstrafen:  TSG 4x 2min
HVC 3x 2min (Konzack 4., 38./ Wendt 58.)
Trainer:  Kay Faatz


Autor:  Martin Sündermann