Handball- Verbandsliga
Wieder einen Favoriten bezwungen
SV Calau – HSV Senftenberg 30:28 (16:14)
Als Kapitän Rico Adolph in der Schlussminute den Ball vom Siebenmeter- Punkt mit voller Wucht im Tor versenkte, war der SVC der Sieg nicht mehr zu nehmen. Vorausgegangen war dem eine enorm dramatische Schlussphase. Doch alles andere als ein Sieg der Calauer, hätte den gesamten Spielverlauf auf den Kopf gestellt.
Zwar ging der HSV zunächst mit 0:2 in Führung aber Christopher Faatz und Richard Buchan erzielten über die 1. Welle umgehend den Ausgleich, ehe Marco Kschiewan ebenfalls mit einem Konter zum 3:2 erfolgreich war. Nach dem kurz darauf folgenden 3:4 für den HSV, übernahmen dann die Hausherren über die gesamte Spielzeit die Führung. Dabei spielte Calau in den ersten zwanzig Minuten großartig auf und ließ dem Vorjahres- Zweiten kaum wie den eigentlichen Favoriten aussehen. Dem 4:4 in der 8.Spielminute (Marco Kschiewan) folgte eine klare 10:5 Führung (17. Minute). Erst als die SVC einigen Spielern etwas Ruhe auf der Bank gönnte, konnten sich die Gäste wieder etwas heran kämpfen. So schmeichelte der 16:14- Halbzeitstand doch etwas den Kreisstädtern.
Unmittelbar nach dem Seitenwechsel knüpfte Calau bis zur 37. Spielminute (20:16) an die Leistung aus dem ersten Abschnitt an. Danach zeigte sich die SVC allerdings von ihrer Kehrseite. Statt dem schnellen, erfolgreichen Konterspiel, ließen sich die Calauer nun immer mehr auf das Positionsspiel ein. Damit stieg aber auch die Fehlerquote. Jedoch hatten das Heimteam in Michael Otto einen bärenstarken Rückhalt zwischen den Pfosten, der die fehlgeschlagenen Angriffsversuche mit seinen reaktionsschnellen Paraden (61% gehaltene Bälle) wieder ausglich. Ebenso wusste Matthias Willenberg in der zentralen Abwehr zu überzeugen, so dass sich den Gästen am Kreis wenig Möglichkeiten boten. Calaus Angriffe wurden nun immer umständlicher und folglich kämpfte sich der HSV in der 47.Minute auf 23:22 heran.. Ralf Rexhäuser brachte die SVC wieder mit zwei Toren (24:22) in Front. Zehn Minuten vor dem Spielende stiegen die Emotionen auf beiden Seiten an. Senftenbergs Christian Wilde foulte Christopher Faatz so schwer, dass dieser zunächst benommen liegen blieb. Daraus entwickelte sich ein verbaler Disput, der für den HSV zu zwei Zeitstrafen in Verbindung mit einer Disqualifikation führte. Da das Kampfgericht die Zeitstrafen aber nicht korrekt vermerkte, spielten die Gäste nun unberechtigter Weise mit einem Spieler mehr. Die Schiedsrichter unterbrachen das Spiel nun für fast fünf Minuten, um die Situation zu klären. Dabei fehlte es allerdings am fairen Umgang seitens der Gäste mit dem sportlichen Gegner sowie der Spielleitung. Was sich spielerisch danach zeigte, war Dramatik pur. Calaus Führung schmolz bis zur 55. Spielminute auf 29:28 zusammen. Beide Teams spielten nun wieder in voller Stärke aber Tore blieben bis in die Schlussminute Fehlanzeige. Fünf mal war die SVC im Angriff ohne Tore, der HSV vergab vier mal. Erst der Strafwurf ,20 Sekunden vor dem Ende, ließ Calau lautstark jubeln.
Punktgleich (13:13) rangiert die SVC, lediglich durch sieben Tore getrennt, hinter dem HSV nun auf dem sechsten Platz. Am Samstag (18:00) empfängt die SVC nun zu einem weiteren OSL- Derby den HV Ruhland/ Schwarzheide.
Statistik:
SVC: Michael Otto (61%)- Jens Seewald, Matthias Willenberg (2), Robert Behrens, Enrico Risse, Rico Adolph (3/davon 1 Siebenmeter), Patrick Martschei, Christopher Faatz (6), Richard Buchan (8/1), Ralf Rexhäuser (1), Kristian Sewald (2), Marco Kschiewan (8)
HSV: Sascha Hagendorf, Matthias Rothbarth- Martin Reinhardt (10/4), Denny Philipp, Dirk Hoffmann (1), Mario Derlin (6), Christian Wilde (3), Stefan Sommer (3), Michael Siering (2) Sven Böhmeke, Denis Rentzsch, Lars Wendler
Verwarnungen: Willenberg, Faatz, Kschiewan – Reinhardt, Wilde, Wendler/L., Wendler/D.
Zeitstrafen: Adolph (2/ 30.,55.), Buchan (1/35.), Sewald (1/42.) - Wendler (3/15.,50.,51.Disqualifikation), Reinhardt (2/30./35.), Böhmeke (1/42.), Rothbarth (1/48.), Wilde (1/51.), Rentzsch (1/53.)
Siebenmeter: 2/2 verwandelt - 6/4
Spielfilm: 0:2, 3:3, 7:4, 12:7, 13:11, 16:14 – 18:15, 21:17, 23:19, 26:23, 28:25, 29:28, 30:28 |
